Weitere Sehenswürdigkeiten

Altstadtkern

Der Vorsfelder Ortskern besteht aus einer Altstadt mit vielen restaurierten Fachwerkgebäuden und wenigen Neubauten. Der Straßenbelag und die Straßenbeleuchtung wurde 1999/2000 komplett erneuert und im historischen Stil hergestellt.

Historische Gebäude

Das Fachwerkgebäude Amtsstraße 9, bekannt als Imkerhaus, ist das älteste Vorsfelder Wohngebäude. Es wurde vom Bürgermeister und Kornhändler Hans Kriegeisen 1590 erbaut. Seit 1880 ist es im Besitz der alteingesessenen Familie Imker. Bereits 1896 fiel es bei der Inventarisierung der Kunstdenkmäler im Landkreis Helmstedt wegen seines außergewöhnlichen Baustils auf. Es ist ein Wohn- und Speicherhaus, das das mitteldeutsche Ernhaus mit dem norddeutschen Fachhallenhaus (Niedersachsenhaus) vereint. Bereits 1930 wurde es zum Baudenkmal erklärt.

Das Haus Lütcherath wurde nach dem großen Ortsbrand von 1780 im Jahr 1798 als Wohn- und Handwerkshaus an der Ecke Kattenstraße/Amtsstraße vom Knochenhauermeister Heinrich Ernst Lüthgeroth wieder aufgebaut.

Amtsgericht

Zum 1742 eingerichteten „Amt Vorsfelde“ gehörte ein 1801 erbautes Gerichtsgebäude, das sich in der Amtsstraße befindet. Neben dem Gericht steht ein rotes Backsteingebäude, das früher als Gefängnis diente und heute vom DRK genutzt wird. Das Gerichtsgebäude war bis zur Eingemeindung durch die Stadt Wolfsburg 1972 Amtsgericht. Nach einer Nutzungsphase als Sitz Wolfsburger Behörden wurde es ab 1987 örtlichen Vereinen zur Verfügung gestellt. Das Haus wurde in „Ludwig-Klingemann-Haus“ benannt zur Erinnerung an den Arbeiterführer, USPD- und SPD-Ortsvorsitzenden Ludwig Klingemann. Der vor 1933 in den Gemeinderat und Kreistag gewählte Sozialdemokrat wurde 1942 von den Nationalsozialisten ermordet.

Kirchen

Vorsfelde

  • Johanneskirche – evangelisch-lutherisch
  • St. Michael-Kirche – römisch-katholisch
    Im September 1950 wurde im Norden von Vorsfelde ein Pfarrhaus mit Gemeindesaal fertig gestellt und den Gläubigen übergeben. Bereits zwei Jahre später wurde der Bau einer Kirche beantragt, da der Gemeindesaal zu klein geworden war. Am 07. September 1952 wurde der Kirchenneubau als Sankt Michael geweiht.
  • St.-Petrus-Kirche (1302) – evangelisch-lutherisch

Das im Ortszentrum gelegene Gotteshaus ist unter den Wolfsburger Kirchen das größte Gebäude mit mittelalterlicher Bausubstanz. Es entstand als einschiffige Saalkirche mit einem querrechteckigen Turm. Ein großer Teil des heute vorhandenen Bauwerkes aus gebrochenem Sandstein stammt aus dem 13. Jh. Der ursprünglich etwas 12 Meter hohe Kirchturm als ältestes Bauteil könnte anfangs auch als Wehrkirche oder Schutzturm gedient haben. Er hat eine massive Bauweise mit zwei Meter starken Wänden und kleinen Fensteröffnungen. Die Feuersbrunst in der Neujahrsnacht 1604/05 zerstörte auch die Kirche erheblich. Der Dreißigjährige Krieg verhinderte Reparaturen und erst 1699 war das Gotteshaus wieder hergerichtet. An der Innenausstattung ist besonders der kelchförmige Taufstein um 1600 erwähnenswert. Im Chorraum sind als kunstvolle Steinreliefs in Lebensgröße Günther von Bartensleben (1558-1597) und Ehefrau Sophie geb. von Veltheim (1574-1613) dargestellt. In der Glockenstube des Kirchturms befinden sich drei Glocken aus dem Jahre 1924. Bei einer Bauerweiterung 1749 erhielt die Kirche das heutige Aussehen mit einer Turmhöhe von 25 Meter und einer Vergrößerung des Innenraums durch ein Querschiff. Schon 1475 wurde St. Petrus Patronatskirche des auf der Wolfsburg herrschenden Adelsgeschlechtes derer von Bartensleben, die mit Ort und Kirche aufs engste verbunden waren. Unter dem Kirchenboden sind im 16. Jh. acht ihrer Angehörigen bestattet worden, darunter Hans der Reiche. In der Gruft ruhen seit dem 17. Jh. 13 ihrer Familienmitglieder in prunkvollen Holzsärgen.